Es wurden die Monomere 4-Azobenzoldiisocyanat (Azo-NC) und 4-((2,5,8,11-Tetraoxatridecyl-13-yl)oxy)benzaldehyd (EG4-CHO) synthetisiert und die Aminosäuren 4-Aminobuttersäure (AA4), 5-Aminopentansäure (AA5) und 6-Aminohexansäure (AA6) wurden zur erfolgreichen Herstellung von neuen Hauptkettenstrukturpolymeren funktionalisiert mit Azobenzol (γ-Peptide), δ-Peptide und ε-Peptide mittels Ugi-Mehrkomponentenpolymerisation verwendet, d.h. P(AAx-Azo/EG4) (x = 4, 5 und 6). Die chemische Struktur, die Molekülmasse und die Molekülmasseverteilung der Azobenzol-Peptid-Polymere wurden mittels Kernresonanzspektroskopie (1H-NMR), Fourier-Transform-Infrarotspektroskopie (FTIR) und Größenausschlusschromatographie (SEC) charakterisiert. Das Selbstorganisationsverhalten von P(AAx-Azo/EG4) wurde systematisch untersucht, und die Morphologie der Selbstorganisation wurde detailliert charakterisiert mittels Transmissionselektronenmikroskopie (TEM), wobei Kiefernadel- und Bambusblatt-Morphologien erhalten wurden. Die Ergebnisse des UV-Vis-Spektroskopietests zeigten, dass mit zunehmender Länge des Aminosäurerestes die Azobenzolgruppen im Montage von einer H-Anordnung zu einer J-Anordnung übergehen, wobei die geschwindigkeit der lichtinduzierten Isomerisierung zunimmt. Die P(AAx-Azo/EG4) Montagen zeigten eine gute Licht- und Temperaturantwort; die Bambusblatt-Montagen wandelten sich nach Bestrahlung mit 365 nm UV-Licht zu Spindelaggregaten und nach einer thermischen Behandlung bei 45°C zu großen kugelförmigen Mizellen.